Die Nachfrage nach einem tierischen Mitbewohner ist in Zeiten von Corona stark angestiegen. Der Deutsche Tierschutzbund hat soeben veröffentlich, dass Ende 2020
1 Million Haustiere mehr in deutschen Haushalten lebten, als noch 1 Jahr zuvor.
Dieser große Bedarf kann von deutschen Tierheimen nicht gedeckt werden und somit boomt der illegale Welpenhandel. Laut Deutschem Tierschutzbund hat sich der illegale Handel mehr als verdoppelt. Aber wo kommen diese Tiere her?
Wir möchten Sie über das Leben und Schicksal dieser Verrmehrerhunde informieren.
Was ist ein Vermehrerhund?
Vermehrerhunde nennt man die Eltern von Billigwelpen, die zu nichts anderem gehalten werden, als so oft wie möglich so viel wie möglich Nachwuchs zu produzieren.
Gebärmaschinen auf vier Pfoten. Um einen möglichst hohen Profit zu erzielen, werden die Tiere auf niedrigstem Niveau gehalten – ohne medizinische Versorgung (von Hormonbehandlungen abgesehen, um die Läufigkeit zu erhöhen), ohne ausreichend und gutem Futter (oft nur Essensreste) oder sauberen Unterkünften. Im Winter bei Minusgraden – im Sommer der Hitze ausgesetzt. Sie vegetieren von Trächtigkeit zu Trächtigkeit dahin. In dunklen, verdreckten Boxen gehalten, sterben viele elendig und allein. Oft ohne jemals die Außenwelt kennengelernt zu haben oder menschliche Zuwendung erfahren zu haben. Den Deckrüden ergeht es nicht besser. Isoliert in Einzelhaltung, mit Schlägen, Tritten und auch Elektroschocks gefügig gemacht, bis ihre „Dienste“ wieder benötigt werden. Die Hündinnen bekommen oftmals einen Sack über den Kopf und werden für den Deckakt meist gefesselt, über viele Jahre hinweg. Und dennoch versuchen diese Hündinnen ihren Nachwuchs, so gut es eben in dieser erbärmlichen Umgebung geht, zu versorgen. Ein Kreislauf der sich wiederholt, Jahr für Jahr für Jahr.
Auch hier regelt die Nachfrage das Angebot. Solange Menschen nur auf den Preis achten bzw. die Erfüllung der eigenen Wünsche im Vordergrund steht, macht man sich anscheinend keine Gedanken darüber, wo diese viel zu jungen zum Verkauf angebotenen Welpen herkommen, und diese Tierhölle wird es weiterhin geben.
Der Tod ist oft eine Erlösung für diese Tiere.
„Rassehunde aus liebevoller Aufzucht“ zum Preis von ein paar Markenschuhen, da bleiben Gedanken an Tierleid anscheinend ausgeschaltet. Die Welpenmafia vertraut aber gerade auf das Mitleid der Käufer. Man will das Tier „retten“, aber genau damit wird der Kreislauf leider aufrechterhalten. Hund verkauft – Hund produziert – Hund verkauft usw.
Sie werden in Kofferräumen oder LKW’s in Nachbarländer zum Verkauf transportiert und sind oftmals „präpariert“ damit Probleme nicht sofort ins Auge fallen.
Manche Händler haben auch dazu gelernt, und die Preise erhöht (dennoch weit unter Züchterpreis) damit der Handel zumindest den Anschein von Seriosität hat.
Viel zu früh von der Mutter genommen, mit falschen Papieren und Impfpässen – und meist schon sehr krank. Da die Mütter nicht tierärztlich versorgt werden, leiden auch die Welpen schon an (landesspezifischen) Krankheitserregern, Würmern/Milben und werden von Mangelernährung geplagt. Der neue Besitzer hat oft sofort Tierarztkosten und wenn es ganz schlimm kommt, muß das so ersehnte Fellknäuel eingeschläfert werden.
Sie werden auf Märkten (z.B. in Lüttich/Belgien), auf Parkplätzen, in Kleinanzeigen und vielfach im Internet angeboten und in machen europäischen Ländern auch noch in Zoohandlungen. Viel zu selten werden bei zufälligen Kontrollen diese Transporte entdeckt. Viel zu selten wird hart gegen die Händler vorgegangen. Der Nachschub für verlorene Transporte wartet bereits in dunklen Ställen in Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien. Leider gibt es nicht nur in osteuropäischen Ländern diese dunklen Ställe. Auch in Frankreich, Holland und Deutschland sind sie zu finden. Selbst in Belgien, Hauptsitz der EU, wird nicht dagegen durchgegriffen.`
Oft werden die Welpen schon mit vier bis sechs Wochen von der Mutter getrennt und haben somit wichtige Lern- und Sozialisierungszeiten nicht vollenden können. Das Ergebnis sind dann unsichere, stress- und auch verhaltensauffällige Tiere, die dann auch schnell wieder abgegeben werden. Endstation – Tierheim.
Viele europäische Tierschutzvereine (u.a. der Deutsche Tierschutzbund, Tasso, Vier Pfoten und die Tierhilfe Belgien) sind seit vielen Jahren bemüht, diesem Handel ein Ende zu setzten. Die Tiere, die gerettet werden konnten (weil die Zuchtstation ausgehoben wurde oder der Händler seine Ware „aussortiert“ hat), sind gesundheitlich ausgelaugt, ängstlich und unterwürfig - gebrochene Seelen, geschundene Körper.
Gerettete Vermehrerhunde brauchen oft viel Zeit und Geduld, um wieder den Weg in ein normales Hundeleben zu finden. Die körperlichen Wunden (Tumore, Entzündungen und Wunden) kann man heilen. Die seelischen Wunden bleiben jedoch. Und dennoch merkt man den Hunden die Dankbarkeit an. Für die Hundevermehrer zählt einzig und allein der Profit. Das Wohlbefinden oder die Gesundheit der Hunde kosten ja Geld. Jeder Aufwand würde den Profit schmälern.
Kaufen Sie nie ein Tier aus Mitleid oder weil es ein tolles Schnäppchen ist. Wenn Ihnen etwas verdächtig erscheint, informieren Sie die örtliche Polizei oder das Veterinäramt.
Menschen fügen den Hunden dieses Leid zu. Und Menschen haben die Möglichkeit, dies zu beenden.
Um diesen skrupel- und herzlosen Vermehrern auf Dauer das Geschäft abzugraben sind nicht nur ein verantwortungsbewusstes Handeln der Käufer gefragt, sondern auch das harte Durchgreifen und Anwenden der bestehenden Tierschutzgesetze.
- Kaufen Sie niemals einen Hund auf der Straße oder auf Märkten im Urlaub.
- Kaufen Sie auf gar keinen Fall einen Welpen aus Mitleid! Sonst machen Sie sich für die weitere Zucht von Vermehrhunden mitverantwortlich!
- Wenn Sie den Verdacht haben, auf einen unseriösen Verkäufer zu treffen, geben Sie diese Information an die Polizei, ,das Veterinäramt oder einen Tierschutzverein weiter.
- Verlangt der Verkäufer Bargeld ohne Beleg und/oder ohne Kaufvertrag, kann dies ein Zeichen für unseriöse Händler sein.
Desweiteren sollte:
die Übergabe beim Anbieter zu Hause stattfinden: Nur so können Sie die genaue Herkunft des Welpen kennen.
- Keine Mutter, kein Kauf: Bestehen Sie darauf, das Muttertier zu sehen: Ist sie gesund? Hat sie ein Gesäuge? Manchmal zeigen Online-Verkäufer irgendeine Hündin der gleichen Rasse, während die wahre Mutter in Osteuropa in einer Welpenfabrik leidet.
- Vorsicht, wenn der Verkäufer viele verschiedene Welpen anbietet: Bei einer großen Auswahl unterschiedlicher Rassewelpen verschiedenen Alters ist davon auszugehen, dass der Verkäufer als Zwischenhändler fungiert.
- Welpen brauchen die Mutter mindestens bis zur achten Woche.
- Vorsicht bei Desinteresse des Verkäufers: Ein verantwortungsvoller Züchter will sichergehen, dass es seinen Welpen in ihrem neuen Zuhause gutgeht.
- Kaufen Sie niemals aus Mitleid: Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt und Sie Zweifel an der Seriosität des Verkäufers haben, kaufen Sie nicht. Informieren Sie stattdessen die Polizei oder das Veterinäramt.
- Schließen Sie einen Kaufvertrag ab: Dort können Sie alle wichtigen Details zum Hund und Personalien festhalten.
- Registrieren Sie Ihren Hund: So stellen Sie nicht nur sicher, dass Sie Ihren Hund zurückbekommen, falls er jemals verloren gehen sollte, sondern helfen auch dabei, europaweit aktuelle Registrierungsdaten für Haustiere sicherzustellen, die für Statistiken und zur Regulierung des Online-Handels mit Haustieren benötigt werden.
Sprechen Sie mit Freunden und Verwandten über das schmutzige Geschäft mit den Welpen und warnen Sie diese vor einem solchen Kauf!
Tiere über Online Kleinanzeigen zu kaufen ist heute leider gang und gäbe. Egal ob Hundewelpe, Katze, Hase oder sogar Pferde und Exoten – der Handel mit Tieren im Internet boomt. Das größte Problem ist, dass viele Online Anbieter keine ausreichenden Maßnahmen zur Verhinderung unseriöser Tier-Verkäufe eingeführt haben.
Die Anschaffung eines Haustieres, sollte immer gut überlegt sein.
Habe ich ausreichend Zeit für das Tier
Kann ich es artgerecht halten
Bin ich auch noch in einem Jahr begeistert und bereit, mein Leben anzupassen
Bin ich bereit, die Verantwortung – auch die finanzielle - für ein Tier für die nächsten zehn bis 20 Jahre zu übernehmen? Schildkröten können sogar 60-80 Jahre werden.
Wenn Sie alle Fragen mit ja beantworten können, finden Sie sicher auch einen Freund fürs Leben in Ihrem örtlichen Tierheim.
Für die Fotos bedanken wir uns bei VIER PFOTEN Stiftung für Tierschutz
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